Blog BTP Partner Summit 2024

Der SAP BTP Partner Summit 2024 ist seit einigen Wochen vorüber und hat viele Erwartungen der SAP Partner, darunter auch unsere, bei Weitem übertroffen. Vom 7. bis 8. Mai 2024 trafen sich über 500 Teilnehmer aus der SAP BTP Partner Community im brandneuen Heidelberg Congress Center und ich durfte seitens JFS dabei sein und werde nun im Rahmen dieses Blogs über den Event berichten und dabei die wichtigsten, vorgestellten SAP Technologien näher beleuchten.

 

Der SAP BTP Partner Summit war der Place-to-be für CEOs, CTOs, Sales Executives, Consultants, Developer, Marketing u.v.m.

Speaker Mohamed Abdel Hadi - CTO BTP

Die Hauptthemen der Veranstaltung waren die Relevanz von SAP BTP, die künstliche Intelligenz und das Clean-Core-Konzept. Es wurden auch die SAP BTP Strategie, Innovationen und die Roadmap 2024 diskutiert. Es bot mir eine Chance, mein Netzwerk auszubauen, ehemalige Bekannte Kollegen zu treffen und von SAP-Experten zu lernen.

Die Keynote Speaker waren Karl Fahrbach (Chief Partner Officer SAP), Jan Bungert (Chief Revenue Office SAP Busines AI), Mohamed Abdel Hadi (CTO BTP SAP) und Steffen Burger (SVP Partner Solution Adoption). Weitere Sprecher waren Thomas Henzler, Markus Hermann, Christian Freytag, Georg Fischer und Jonathan von Rüden.

Tag 1: Der erste Tag begann mit Keynotes von hochrangigen SAP Führungskräften und externen Experten. Es gab auch Guided Tours, Breakout Sessions und Meet the Expert-Stände. Ein nettes Abendevent bot die Gelegenheit, die Ereignisse des Tages Revue passieren zu lassen. Eine großartige Show war die Demo im Bereich der SAP Analytics Cloud (SAC) und der Apple Vision Pro. Die Demo hat auf interaktive und beeindruckende Weise die optimierte Betrachtungserfahrung für Apple Vision Pro aufgezeigt, die die Interaktion und Analyse von Geschäftsdaten auf eine benutzerfreundliche Weise erleichtert.

Vielfältiges Programm für alle Interessen

Ob Vertrieb, Co-Innovation oder Service – das Programm bot maßgeschneiderte Sessions, Schulungen und Expertenrunden zu allen relevanten Themen rund um SAP BTP. Interaktive Formate sorgten für einen regen Wissensaustausch in der Community.

Tag 2: Der zweite Tag stand im Zeichen der künstlichen Intelligenz. Es wurden Produktstrategien, Einblicke in das bestehende Portfolio und Ausblicke auf zukünftige Entwicklungen präsentiert. Sehr interessant war auch das die Präsentation des Märchens um den „klugen Hans“. Ähnlich wie beim Klugen Hans, der subtile nonverbale Hinweise von den Menschen um ihn herum nutzte, um scheinbar mathematische Probleme zu lösen, wurde verdeutlicht, wie Business AI verfügbare Daten nutzen kann, um Aufgaben zu lösen und Entscheidungen zu treffen.

Darüber hinaus war auch ein besonderes Highlight die Präsentation des Digital-Boardroom von Jonathan von Rüden. Mit Hilfe einer in das Business Application Studio integrierten KI führte Jonathan eine autonome Analyse durch. Dabei ging es um das Verständnis und die Definition des BTP Subaccounts durch die KI, die eine Klassifizierung der darin definierten Services vornahm und die Art und Anzahl der konsumierten Services hervorhob. Die gesamte Logik funktionierte ohne Vorgaben vom Anwender. Die Services werden hierbei aufgelistet und im Kontext von SAP interpretiert. Ein Showcase davon, was uns in Zukunft noch erwartet.

SAP Partner als Innovationstreiber

Der Summit unterstrich die zentrale Rolle von SAP Partnern bei der Entwicklung innovativer Lösungen auf Basis von SAP BTP. Neben Strategie- und Roadmap-Updates gab es inspirierende Workshops zu neuen Geschäftsmodellen, die Partnern helfen, ihr Geschäft zu beschleunigen. Es wurde wiederholt betont, wie essenziell die Zusammenarbeit zwischen SAP und Partnern ist, um die neuen Innovationen zu meistern und die Kunden im Rahmen der AI Co-Innovation Journey zu begleiten.

Das Clean Core Paradigma im Fokus

Clean Core helps to find the right balance between value generation and liability to future proof your ERP landscape”.

Ein Hauptaugenmerk lag auf dem Clean Core Konzept, das die digitale Transformation von Unternehmen vorantreiben soll. In mehreren Sessions erhielten die Partner tiefe Einblicke, wie sie mit dem Clean Core Ansatz ihre Kunden begeistern können.

Es wurde mehrfach betont, wie die strikte Trennung von Kern- und Erweiterungssystemen schlankere und effizientere Kernprozesse ermöglicht.

Es handelt sich hierbei um ein Konzept, das von SAP eingeführt wurde, um die Komplexität von SAP-Systemen zu reduzieren und die Systemlandschaft zu vereinfachen. Es zielt darauf ab, das SAP-System “sauber” zu halten, indem es unnötige Anpassungen und Erweiterungen reduziert und den Fokus auf die Nutzung von Standardfunktionalitäten legt.

Im Wesentlichen bedeutet das Clean Core Paradigma:

  1. Standardfunktionalitäten bevorzugen: Anstatt das SAP-System mit maßgeschneiderten Anpassungen zu überladen, sollten Unternehmen versuchen, so viele Standardfunktionen wie möglich zu nutzen.
  2. Reduzierung von Anpassungen: Unternehmen sollten Anpassungen auf ein Minimum beschränken und stattdessen bestehende Prozesse und Funktionen des SAP-Systems nutzen.
  3. Agile Implementierung und Update-Prozesse: Durch die Reduzierung von Anpassungen wird es einfacher, das SAP-System zu aktualisieren und neue Funktionen zu implementieren. Dies ermöglicht agilere Geschäftsprozesse. Indem Unternehmen das Clean Core Paradigma annehmen, können sie die Wartungskosten senken, die Systemkomplexität reduzieren und die Agilität ihres SAP-Systems verbessern.
Generative KI und Datasphere im Rampenlicht

Künstliche Intelligenz war ein Schwerpunktthema des zweiten Tages. Die neuesten Entwicklungen bei generativer KI wie dem Generative AI Hub, der Datasphere und dem Joule Copilot wurden ausführlich vorgestellt. Die Partner erhielten wertvolle Insights, wie sie diese Technologien für sich und ihre Kunden nutzen können.

Hierbei wurde ein besonderes Augenmerkmal der SAP Joule Co-Pilot gelegt:

  • Der SAP Joule Co-Pilot ist ein KI-gesteuerter Assistent, der Entwicklern dabei hilft, schneller und effizienter neue Applikationen und Erweiterungen auf der SAP Business Technology Platform (SAP BTP) zu erstellen.
SAP Joule
Funktionsweise des SAP Joule Co-Pilots

Der Joule Co-Pilot, in SAP Build Apps integriert, nutzt fortschrittliche generative KI-Modelle, um Entwicklern kontextbezogene Codevorschläge, Erklärungen und Beispiele bereitzustellen. Er kann auf natürliche Sprache in Form von Texteingaben oder Sprachanfragen reagieren und den entsprechenden Code generieren. Dabei lernt er kontinuierlich aus den Interaktionen mit Entwicklern dazu. Als Beispiel ist hier die SAP CAP basierte Datenmodellgenerierung anzuführen:

Datenmodellgenerierung mit SAP Joule
Relevanz für die Entwicklung neuer Applikationen und Erweiterungen

Der Joule Co-Pilot beschleunigt den Entwicklungs- und Konzeptionierungsprozess erheblich, indem er Routineaufgaben wie das Schreiben von Boilerplate-Code übernimmt. Als Entwickler kann ich mich so so auf die komplexeren Aspekte der Anwendungsentwicklung konzentrieren. Ein Aspekt, dasd bei unserer JFS App-Entwicklung zugutekommen wird. Insbesondere bei der Erstellung von Erweiterungen für bestehende SAP-Systeme im Rahmen des Clean Core Paradigmas ist der Co-Pilot sehr nützlich.
Durch die Integration von Best Practices und Sicherheitsrichtlinien in den Joule Co-Pilot wird es Entwicklern ermöglicht, von Anfang an qualitativ hochwertigeren und sichereren Code zu schreiben. Dies reduziert im besten Fall Fehler und Sicherheitsrisiken in neuen Applikationen. Der Joule Co-Pilot ist eng mit anderen KI-Diensten auf der SAP BTP wie dem Generative AI Hub verknüpft, d.h. die Entwickler profitieren so von einem durchgängigen KI-gestützten Workflow für die gesamte Anwendungsentwicklung auf der Plattform.

Insgesamt bietet der SAP Joule Co-Pilot also eine deutlich schnellere und effizientere Entwicklung neuer Applikationen und Erweiterungen auf der SAP BTP. Dies ist ein wichtiger Schritt, um die Innovationsgeschwindigkeit für SAP-Kunden zu erhöhen – ohne natürlich die Entwicklungstätigkeit und die Expertise von SAP Entwicklern zu ersetzen.

Quelle: https://community.sap.com/t5/technology-blogs-by-sap/joule-in-sap-build-code/ba-p/13576765
Central AI Cockpit

Eine große Neuerung im Kontext Business AI auf BTP war der Central AI Cockpit.

Der SAP Central AI Cockpit wird als Teil des SAP AI Core und SAP AI Launchpad angeboten.

Central AI Cockpit

Hier sind einige wichtige Punkte dazu:

Beim Central AI Cockpit handelt es sich um einen kompletten Service, der alle Abhängigkeiten bündelt und die Komplexität des Aufbaus einer eigenen Trainings- und Serving-Umgebung verbirgt. Stattdessen stellt SAP AI Core einfache API-Endpunkte zur Verfügung, um KI in die Geschäftsanwendungen einzubetten.

Es nutzt Kubernetes-Cluster, die bewährte Funktionen zum Ausführen von containerbasierten Anwendungen für das Training und das Serving von KI-Modellen bieten.

Übersicht SAP AI Core

Der SAP AI Launchpad auf BTP ermöglicht die Verbindung mit mehreren KI- Laufzeiten, einschließlich SAP AI Core, und das KI-Lebenszyklusmanagement für die KI-Szenarien mit einer benutzerfreundlichen Oberfläche zu zentralisieren.

Kunden können die standardisierte Integration in SAP-Anwendungen nutzen, um ihre KI-Anwendungsfälle schnell in ihre Geschäftsanwendungen zu integrieren.

Kosten und Leistung: Kunden profitieren von beschleunigter Leistung mit GPU-Unterstützung, um ihre ressourcenintensivsten Anwendungsfälle im großen Maßstab auszuführen.

Modelltraining und Inferenz: Kunden profitieren von vereinfachtem Training und Inferenz mit wiederverwendbaren Vorlagen und können Modellvorlagen für ihre Kunden oder internen Teams liefern, um das Modell auf ihren eigenen Daten zu trainieren.

Weitere wichtige Technologien, die ich kurz nennen möchte, waren u.a. das mit AI angereichte SAP Signavio Process Modellierungstool, im Kontext mit SAP Analytics Cloud und weitere Neuerungen von SAP Build.

Networking auf höchstem Niveau

Beim Get-together konnten die Teilnehmer in lockerer Atmosphäre neue Kontakte knüpfen und bestehende Beziehungen vertiefen. Der SAP BTP Partner Summit 2024 war eine einmalige Chance für SAP Partner, sich zu vernetzen, von Experten zu lernen und die neuesten Innovationen kennenzulernen.

Fazit

Wer die Zukunft der Unternehmenssoftware mitgestalten möchte, hat hier wertvolle Impulse erhalten. Es wurde allerdings auch klar, welche Herausforderungen auf uns SAP Partner zukommen und welche Expertise bereits gegenwärtig erforderlich sind, um die Kunden erfolgreich im digitalen Zeitalter zu unterstützen. Gleichzeitig muss auch betont werden, dass vor der Entscheidung für den Einsatz eines bestimmten Ansatzes zur Erweiterung klar durchdacht und konzipiert werden muss und dass es weiterhin nicht nur den einen Weg gibt, der zum Ziel führt.

Bis zum nächsten Jahr!